Die Lächerliche Finsternis

nach einem Hörspiel von Wolfram Lutz

Regie: Rudolf Frey

 

in somalischer Pirat bittet vor dem Hamburger Landgericht um Verständnis für seinen Überfall auf das Frachtschiff MS Taipan und beklagt den Verlust seines Freundes Tofdau. Szenenwechsel. Hauptfeldwebel Pellner und der Gefreite Dorsch fahren mit einem Patrouillenboot hinein in die Regenwälder Afghanistans. Ihr Auftrag: Liquidierung eines wahnsinnig gewordenen Oberstleutnants. Die Reise führt immer tiefer in eine wirr wuchernde Welt, in der koloniale Geschichte und neokolonialistische Realitäten untrennbar miteinander verbunden sind, hinein in Wildnis und Dunkelheit. Als der ertrunkene Pirat Tofdau unerwartet in die Geschichte zurückkehrt und in der Finsternis um Hilfe fleht, wird er von Hauptfeldwebel Pellner erschossen – denn in dieser Erzählung ist kein Platz mehr für einen Fremden.

Wolfram Lotz, geboren 1981, schreibt Theaterstücke, Hörspiele, Lyrik sowie Prosa und erhielt bereits mehrere Auszeichnungen. Mit Die lächerliche Finsternis wurde er in der Kritikerumfrage des Jahrbuchs von „Theater heute“ zum Dramatiker 2015 gekürt. Sein Hörspiel, das bereits mehrfach für die Bühne adaptiert wurde, nimmt spielerisch Motive aus Joseph Conrads Roman Das Herz der Finsternis und Coppolas Film Apocalypse Now auf. Ironisch und zugleich unendlich traurig beschreibt Lotz dabei unsere Unfähigkeit, das Fremde wirklich verstehen zu können: Sei es das Grauen eines weit entfernten Kriegs, eine andere Kultur, einen anderen Menschen oder zuletzt sogar sich selbst.

 

 

Besetzung und Team:

 

Regie: Rudolf Frey

Bühne & Kostüme: Aurel Lenfert

Dramaturgie: Axel Gade

Regieassistenz: Verena Schopper

 

Ultimo Michael Pussi, Somalischer Pirat: Marion Fuhs

Oliver Pellner, Hauptfeldwebel: Elke Hartmann

Stefan Dorsch, Unteroffizier: Yael Hahn

Lodetti, italienischer Kommandeur: Antje Weiser

Bojan Stojković, Händler: Marion Fuhs

Reverend Carter: Antje Weiser

Papagei: Janine Wegener

Karl Deutinger: Janine Wegener

Tofdau: Marion Fuhr

 

 

 

Pressestimmen:

Tiroler Tageszeitung

In der ideen- und geistreichen Regie von Landestheater-Debütant Rudolf Frey wird Wolfram Lotz‘ Hörspiel „Die lächerliche Finsternis“ zum virtuosen Theater-Wahnsinn. […] Freys Idee, alle Rollen mit Frauen zu besetzen, ist zwar nicht neu, aber gut. Die Ensemble-Leistung ist fulminant: Marion Fuhs, Elke Hartmann, Yael Hahn, Antje Weiser und Janine Wegener spielen sich mit fesselnder Körperlichkeit in Rage und um den Verstand – zwischendurch auch als Papagei oder als in den eigenen Anus navigierendes Kriegswrack. Sie sind und können alles sein. Wie das Theater in seinen besten Momenten.

Krone

Ein Stück – wie eine Explosion. Ein Theaterabend – wie eine Offenbarung. Regisseur Rudolf Frey beschert dem Landestheater ein Meisterstück. […] Aber auch Bühne und Kostüme von Aurel Lenfert setzen Akzente. […] Magische Momente schafft Lenfert mit einem tropischen Regen und zeigt damit, dass im Höllentrip auch Poesie ihren Platz findet. Leise, aber spektakulär! Aufregend, unkonventionell, schräg – so ist dieser ganze Abend. […] Preise muss es regnen für diese Produktion – für alle, die daran beteiligt sind. Ein Abend, der Tristesse der Zukunft skizziert und dabei dem Theater eine Vision gibt! Ein Abend im Theaterhimmel voller Sterne!